Alle Infos zu Wirkung & Nebenwirkungen von Kamillentee, Anwendung & Tipps für Baby & Schwangerschaft
Aktualisiert am: 13. November 2018
Kamillentee wird aus den Blütenköpfchen der ‘Echten Kamille’ hergestellt. Die kleine Blume ist besonders für ihre beruhigende
Wirkung bekannt. Aber auch die entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekte machen sie zu einem wahren Wundermittel gegen
eine ganze Reihe gesundheitlicher Probleme. Die Heilkräfte von Kamillentee sind weltweit bekannt und viel genutzt. In unserem
Kulturkreis ist die Kamille aber nicht nur wegen ihrer therapeutischen Wirkung beliebt, sondern sie ist auch kulturell tief
verwurzelt.
Empfohlene Kamillentees
Wer besonders magenberuhigende Kamillentees möchte, dem können wir diese drei Tees ans Herz legen.
Kamillentee wirkt stark entspannend und krampflösend. Diese beiden Eigenschaften machen den Tee zu einem idealen Heilmittel
gegen schmerzhafte Begleiterscheinungen der Schwangerschaft. Schwangere Frauen klagen immer wieder über heftige Krämpfe in
den Beinen und der Beckengegend. Dagegen kann Kamillentee sehr effizient eingesetzt werden. Sie sollten allerdings darauf
achten, nicht mehr als 1-2 Tassen Kamillentee am Tag einzunehmen, da sich die Wirkstoffe des Tees ansonsten zu stark im Körper
anreichern. Kinder im Mutterleib haben noch kein eigenes Immunsystem, daher ist nicht abzusehen, wie sich eine zu hohe Konzentration
der Inhaltsstoffe des Kamillentees auf das Ungeborene auswirkt. Auch ist anzuraten vor dem Konsum von viel Kamillentee in
der Schwangerschaft einen Arzt um Rat zu fragen.
Kamillentee beim Stillen
Während der Stillzeit kann der Konsum von Kamillentee sowohl für die Mutter, als auch für das Kind ein wahrer Segen sein.
Die entspannende und krampflösende Wirkung kommt der Mutter zugute, wenn diese etwa an krampfartigen Schmerzen in der Brust
leiden sollte. Aber auch für das Kind ist es in diesem Stadium seines Lebens von Vorteil, wenn die Mutter Kamillentee trinkt,
da Kleinkinder häufig Verdauungsstörungen durch die Muttermilch entwickeln. Gegen diese wirkt Kamillentee ganz hervorragend.
Während der Stillzeit müssen sie auch nicht mehr so vorsichtig mit der Dosierung von Kamillentee sein, wie in der Schwangerschaft,
da neugeborene Kinder bereits durch die Muttermilch ein Immunsystem aufgebaut haben. Allerdings ist ärztliche Begleitung auch
hier nicht falsch.
Kamillentee fürs Baby
Die entspannende Wirkung von Kamillentee kann auch ihrem Baby sehr zugute kommen. Wenn ihr Kleines etwa an Magenkrämpfen leiden
sollte, kann die Gabe von Kamillentee dem sehr gut entgegenwirken. Sie sollten jedoch auch hier unbedingt zuerst einen Arzt
konsultieren bevor sie ihrem Baby Kamillentee verabreichen. Kleinkinder reagieren sehr viel sensibler als Erwachsene auf Wirkstoffe,
deshalb ist stets Vorsicht geboten, wenn sie ihr Baby mit Tee behandeln wollen.
Kamillentee für die Haare
Sowohl auf unsere Haare, wie auch auf unsere Kopfhaut hat Kamillentee einige ganz besondere Effekte. Die Inhaltsstoffe der
Kamille sind nicht umsonst sehr vielen Haarpflegeprodukten beigemischt. Eine Wirkung von Kamillentee auf unsere Haare ist,
dass er sich sehr gut dazu eignet, die Haare aufzuhellen. Diesen Effekt erzielt Kamillentee allerdings erst wenn er regelmäßig
angewendet wird. Der Tee verleiht unserem Haar auch mehr Glanz und Vitalität. Auf unsere Kopfhaut wirkt Kamillentee ebenfalls
sehr positiv. Der Tee pflegt die Haut und durch seine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung hilft er auch etwaigen
kleinen Wunden auf der Kopfhaut beim Abheilen.
Kamillentee für unseren Magen
Die wohl bekannteste Wirkung von Kamillentee ist jene auf unseren Verdauungstrakt. Hier wirken gleich mehrere Effekte des
Tees in Kombination. Sollten sie etwa unter schmerzenden Magenkrämpfen leiden, kann die entkrampfende Wirkung dem sehr gut
Abhilfe schaffen. Aber der Tee hilft durch seine antibakterielle Wirkung auch gegen bestimmte Verdauungsstörungen. Sollte
etwa ihre Magen-/Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten sein, kann der Konsum von Kamillentee dieses Gleichgewicht sehr schnell
wiederherstellen.
Kamillentee gegen Durchfall
Eine häufige Folge von Verdauungsstörungen ist Durchfall. Dieser entsteht meistens durch ein Ungleichgewicht der Bakterien
in unserem Darm. Wenn sich schädliche Bakterien dadurch zu stark vermehren, vermindern sie die richtige Verdauung des Nahrungsbreis.
Durch die antibakterielle Wirkung von Kamillentee werden diese schädlichen Bakterien in unserem Darm bekämpft und somit das
Gleichgewicht unserer Darmflora wiederhergestellt.
Kamillentee fürs Auge
Man kann Kamillentee auch sehr gut gegen diverse Beschwerden einsetzen, die unsere Augen betreffen. Da sie unsere empfindlichsten
Sinnesorgane sind, muss die Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden der Augen mit sanften Mitteln erfolgen, die unsere
Schleimhäute nicht reizen. Wenn sie zum Beispiel an einer schmerzhaften Bindehautentzündung leiden, kann ihnen die antibakterielle
Wirkung von Kamillentee helfen.
Auch der entzündungshemmende Effekt spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Der Tee hilft aber auch noch gegen weitere
Augen-Beschwerden. Wenn sie etwa nach einem langen Tag im Büro starke Müdigkeit und ein Brennen in der Augenpartie spüren,
ist dies sehr häufig die Folge einer Überanstrengung der Augen. Kamillentee lokal aufgetragen wirkt hierbei wahre Wunder und
entspannt unsere Augen.
Kamillentee gegen Erkältung
Kamillentee ist ein sehr beliebtes Hausmittel gegen Erkältung. Da er entkrampfend, antibakteriell und schleimlösend gleichzeitig
wirkt, lässt er sich ideal gegen eine Erkältung einsetzen. Er bekämpft dabei alle Begleiterscheinungen der Erkältung, wie
etwa Husten, Schnupfen und entzündete Atemwege gleichermaßen. Sie können den Tee sowohl trinken als auch inhalieren.
Kamillentee gegen Halsschmerzen
Sollten sie an einer Erkältung leiden, ist diese sehr oft von starken Halsschmerzen begleitet. Kamillentee ist ein ideales
Heilmittel gegen solche Schmerzen. Halsschmerzen entstehen meistens durch eine Entzündung der Speise- oder der Luftröhre.
Da Kamillentee stark entzündungshemmend wirkt, hilft er auch dagegen.
Kamillentee gegen Pickel
Auch gegen Pickel lässt sich Kamillentee ganz hervorragend einsetzen. Diese entstehen durch eine Verstopfung unserer Talgdrüsen
und deren anschließenden Entzündung. Da Kamillentee sowohl antibakteriell als auch entzündungshemmend wirkt, kann man ihn
sowohl äußerlich als auch innerlich gegen Pickel einsetzen. Die entzündungshemmende Wirkung hilft dem Pickel dabei wieder
abzuheilen, während der antibakterielle Effekt eine Infektion durch Bakterien unterbindet.
Kamillentee für eine schöne Haut
Kamillentee hilft uns nicht nur gegen Pickel, sondern auch gegen eine ganze Reihe weiterer Probleme mit unserer Haut. Die
Inhaltsstoffe im Kamillentee wirken auf unsere Haut allgemein pflegend. Durch den Konsum von Kamillentee wird die Fettproduktion
unserer Haut gemindert. Der Tee wirkt somit ganz hervorragend gegen fettige Haut. Durch die entzündungshemmende und antibakterielle
Wirkung von Kamillentee erhält unsere Haut einen weiteren Schutz gegen etwaige Entzündungen kleiner Wunden. Aus diesem Grund
sind die Wirkstoffe von Kamillentee auch vielen Pflegelotionen beigemengt.
Kamillentee gegen eine Blasenentzündung
Kamillentee hilft uns nicht nur äußerlich gegen Entzündungen. Eine der häufigsten - und vor allem schmerzhaftesten - Entzündungen
ist jene unserer Blase. Die Ursachen einer Blasenentzündung können ganz unterschiedlicher Natur sein, die Folgen sind jedoch
meistens dieselben: Schmerzen. Durch den vermehrten Konsum von Kamillentee werden die entzündungshemmenden Wirkstoffe in unserem
Körper angereichert. Beim Urinieren kommen die Wirkstoffe somit direkt in die Blase, wo sie ihre heilende Wirkung entfalten.
Kamillentee für Hunde und Katzen
Auf Hunde und Katzen hat Kamillentee die gleichen Effekte, wie auf uns Menschen. Bevor sie ihrem Vierbeiner aber den Tee verabreichen,
sollten sie sich darüber klar sein, dass sowohl bei Hunden als auch bei Katzen die Dosierung eine andere ist, als bei uns
Menschen. Der Grund dafür ist einfach das unterschiedliche Körpergewicht. Sie sollten deshalb unbedingt einen Tierarzt konsultieren
bevor sie ihrem Liebling den Tee verabreichen um keine bösen Überraschungen zu erhalten.
Inhaltsstoffe im Kamillentee
Die wichtigsten biologisch aktiven Wirkstoffe im Kamillentee sind:
Bisabolol wirkt stark entzündungshemmend auf unsere Schleimhäute und unterstützt außerdem die Wundheilung.
Apigenin ist ein Pflanzenfarbstoff, der neben der Kamille auch noch in Dahlien und im Hennastrauch zu finden ist.
Spathulenol zeigt eine immunsuppressive Wirkung. Es kann unter Umständen unterstützend auf eine Chemotherapie wirken.
Rutin wird eine gute Wirkung gegen Schwangerschaftsödeme nachgesagt und es ist ein zugelassener Wirkstoff in der Venentherapie.
Cumarin wird von Pflanzen als Freßschutz gegen Insekten verwendet. Es wirkt stark moskito-abweisend und wird deshalb auch
in sehr vielen Insektenabwehrmitteln eingesetzt.
Daneben befinden sich im Kamillentee auch noch eine große Anzahl von Vitaminen und Spurenelementen.
Anwendung und Dosierung von Kamillentee
Für die Zubereitung einer Tasse Kamillentee reichen in der Regel 3-4 g der getrockneten Blütenköpfchen. Wenn sie den Tee nicht
einnehmen, sondern lediglich äußerlich anwenden wollen, können sie ihn auch konzentrierter zubereiten. Die Ziehzeit darf längstens
10 Min. betragen, da der Tee ansonsten bitter schmeckt. Für die therapeutische Anwendung sollten sie mindestens 2 Tassen davon
sowohl am Morgen als auch am Abend trinken. Wenn sie den Tee äußerlich anwenden, können sie auch ein heißes Bad mit Kamillentee
nehmen.
Botanik
Die Kamille wächst in ganz Europa wild. Kennzeichnend für die Kamille ist ihre knallgelbe Blütennarbe, die von zahlreichen
weißen und länglichen Blütenblättern umgeben ist. Sie bevorzugt sonnige Wuchsorte mit nährstoff- und humusreichen Böden. Die
Kamille wächst bis in große Höhen. In Tirol kommt sie sogar noch in Höhen über 1300 m vor. Die Blütezeit der Kamille reicht
je nach Höhenlage von Mai bis August.
Empfohlene Kamillentees
Wer besonders magenberuhigende Kamillentees möchte, dem können wir diese drei Tees ans Herz legen.
Die Kamille ist eine winterharte Pflanze. Um den Ernteertrag zu erhöhen, wird sie deshalb immer vor dem Winter auf die Felder
ausgesät. Wenn man die Kamille erst im Frühjahr aussät, sind die Erträge wesentlich geringer. Geerntet wird die Kamille je
nach Wuchsort zwischen Mai und Juli. Den richtigen Zeitpunkt erkennt man daran, dass ungefähr 75% der weißen Blütenblätter
offen stehen. Bei der Kultivierung der Kamille sollte man unbedingt darauf achten, die Pflanze nicht zu übergießen, da sie
mit Staunässe nicht zurechtkommt. Das jäten von Unkraut ist nicht nötig, da die Pflanze andere Arten verdrängt.
Interessantes zur Kamille
Die Kamille wurde von alten Kulturen wegen ihres Aussehens immer mit der Sonne assoziiert. Bei den alten Germanen wurde die
Blume deshalb stets in Zeremonien verwendet, die der Sonne huldigen sollten. Man bezeichnete die Kamille auch als “Tränen
der Sonne”. Beschrieben wurde die Kamille als eigene Art erstmals von Carl von Linne im Jahre 1753 in seinem Werk “Species
Plantarum”.